Nachricht entpuppt sich als Bettelmail
Als Andrea S. vor wenigen Wochen eine eMail von ihrer alten Schulfreundin Birgit erhalten hat, erschrak die 54jährige Bürokauffrau. In der Nachricht war zu lesen, dass Birgit, von der sie seit vielen Jahren nichts mehr gehört hatte, dringend Hilfe braucht.
Offensichtlich gab es einen Überfall im Ausland und die ehemalige Klassenkameradin hat nun weder Geld noch Papiere. Alles – so stand es in dieser eMail – wurde von den Tätern entwendet.
Für die Bürokauffrau war die Sache klar. Auf jeden Fall war sie bereit, wie von Birgit gefordert, einen Geldbetrag mittels Bezahldienst Western Union angeblich auf den Namen eines Hotelanstellten nach Griechenland zu schicken.
So läuft der Betrug mit der Bettelmail
Natürlich war die Schulfreundin von Andrea S. nicht in Griechenland im Urlaub und natürlich hat sie selbst nicht die eMail nicht verschickt.
Internetbetrüger hatten vielmehr das eMail-Konto von Birgit gehackt und konnten somit auf alle Kontaktdaten zugreifen. Der weitere Weg war vergleichsweise einfach. Es wurde jeder Kontakt mit der gleichen Nachricht angeschrieben.
„Hallo
du bist vielleicht überrascht darüber, dass du von mir eine Nachricht bekommst. Ich bin aber in einer echten Notlage.
Ich bin gerade in Griechenland im Urlaub und wurde gerade überfallen. Ich bin nicht verletzt, aber immer noch ganz aufgeregt. Diese Typen haben mir alles abgenommen. Mein Geld, mein Handy und meinen Ausweis. Ich habe nichts mehr. Gerade bin ich im Hotel und der Angestellte an der Rezeption hat mich ins Internet gelassen.
Kannst du mir einen Gefallen tun und mir helfen. Ich bräuchte dringend Geld, um mir wenigstens etwas zu essen kaufen zu können?
Ich hoffe, das ich bald von dir höre.
Deine Birgit“
Andrea glaubte dieser Nachricht, antworte darauf und war damit auch schon auf die Betrüger hereingefallen.
350 Euro hat die Büroangestellte mittels Western Union eingezahlt und dann nichts mehr von Birgit gehört.
Erst als sie einige Tage eine eMail von der „echten Birgit“ erhalten hat und darüber informiert wurde, dass ihr eMail-Konto gehackt wurde, war der 54jährigen klar, dass sie Betrügern aufgesessen ist.
So erkennen Sie Bettelmails
In den meisten Fällen sind die Nachrichten in schlechtem Deutsch verfasst und sind gespickt mit haarsträubenden Rechtschreibfehlern.
Oftmals sind die Nachrichten unpersönlich ohne jede Anrede
Es kommt immer die Bitte nach Geld (bei einem Überfall im Ausland gäbe es andere Stellen wie beispielsweise die Botschaft, die hier helfen würden)
So reagieren Sie am besten auf Bettelmails
Sie machen nichts falsch, wenn Sie gar nicht reagieren. Idealerweise rufen Sie einfach bei Ihrem Bekannten oder Ihrer Bekannten an und fragen nach, ob alles in Ordnung ist.
Das gilt auch dann, wenn in der Nachricht steht, dass das Handy weg ist und keine andere Möglichkeit der Kontaktaufnahme besteht.
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