Abzocke und Betrug bei Ferienhäusern
Betrug im Zusammenhang mit der Vermietung von Ferienhäuser ist nicht neu. Trotzdem fallen Jahr für Jahr viele Sonnenhungrige auf die Abzocke der Ferienhausbetrüger herein. In diesem Jahr hat es vor allen Dingen Familien erwischt, die über die Webseite FerienSommer-Domizile.de eines gewissen Lukas Mesic gebucht haben.
Laut Bildzeitung sind knapp 10 Anzeigen gegen Lukas Mesic und die Firma FerienhausSommer-Domizile.de bei der Dortmunder Polizei – dort sollte angeblich der Bürositz der dubiosen Agentur sein – eingegangen. Deutschlandweit dürften es noch viele mehr sein.
Bislang ist bekannt, dass über die genannte Internetadresse reihenweise Ferienhäuser und Ferienwohnungen am Gardasee, in Italien und Spanien angeboten wurden. Traumhafte Objekte in bester Lage und das ganze zu einem vernünftigen Preis.
Wer da nicht widerstehen konnte, der saß auch schon in der Falle und nicht im Ferienhaus. Vor Ort mussten nämlich etliche Urlauber feststellen, dass
der gebuchte Traumurlaub ganz schnell ein jähes Ende gefunden hat, weil das Ferienhaus entweder an der angegebenen Stelle nicht existiert oder nicht vermietet wird.
Wie läuft der Betrug mit der Ferienhausmiete?
Jahr für Jahr entstehen etwa ab Februar oder März wunderbare Internetseiten zum Thema Ferienhäuser. Traumhafte Villen in bester Lage und schnucklige Wohnungen in romantischen Ecken Europas und das Ganze zu einem bezahlbaren Preis.
Wer da nicht widerstehen kann, nimmt Kontakt mit dem Betreiber der Webseite auf, leistet eine Anzahlung und sieht sein Geld nicht wieder.
Besonders ärgerlich: oftmals fällt der Betrug erst auf, wenn die Betrogenen mit gepackten Koffern vor dem vermeintlichen Urlaubsdomizil stehen.
Wie kann man den Betrug vermeiden?
Möglichst viele Informationen über den Vermieter und das Mietobjekt sammeln. Dazu gehört die vollständige eMail-Adresse, die Telefonnummer und natürlich auch die Anschrift des Objekts.
Prüfen Sie diese Angaben auch über eine Google-Suche und Google Maps. Möglicherweise erhalten Sie so weitere Infos.
Google bietet zudem die Bildersuche an. Einfach auf das Kamerasymbol in der Suchleiste klicken und Vergleichsfoto hochladen. Denkbar ist, dass Sie so „Ihr“ Ferienhaus an einer ganz anderen Stelle wiederfinden.
Nutzen Sie am besten die bekannten und seriösen Buchungsportale wie fewo24.de, interhome.de usw. Prüfen Sie über die Way Back Machine (https://archive.org/web/) auch wie lange die Webseite schon besteht und buchen Sie direkt bei diesen Portalen. Akzeptieren Sie in diesem Zusammenhang keine Zahlungen an Privatpersonen.
Bezahlen Sie in keinem Fall die komplette Miete im Voraus. Keinesfalls sollten Sie Bezahldienste wie Western Union oder Moneygram nutzen. Viel besser wäre es über Kreditkarte oder Lastschrifteinzug zu zahlen. Dann könnten Sie ggf Ihr Geld zurückbuchen.
Grundsätzlich sollten Sie stutzig werden, wenn die Mietpreise zu schön sind, um wahr zu sein. Keiner hat etwas zu verschenken, insbesondere dann, wenn er ein traumhaft schönes Mietobjekt besitzt und weiß, dass dafür viel Geld bezahlt wird.
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Angaben wie „am besten sofort buchen, denn das Haus ist sicher in den nächsten Tagen vermietet“ sollten Zweifel aufkommen lassen.
Sofern Sie echte Zweifel haben oder unsicher sind, können Sie über eine weitere eMail-Adresse ganz einfach unter einem anderen Namen unverbindlich den gleichen oder einen überschneidenden Zeitraum anfragen.